Der Gemeindehaushalt 2022
In der ersten Sitzung dieses Jahres hat der Gemeindekirchenrat am 11. Januar den Haushalt der Gemeinde für 2022 verabschiedet.
Der Haushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit insgesamt 1.511.793 €. Im Vorjahr waren es noch gut 50.000 € mehr. Hier schlagen die zurückgehenden Mitgliederzahlen und die pandemiebedingt schwierige konjunkturelle Lage zu Buche.
Die Kirchensteuern belaufen sich auf 555.347 €, machen also nur ein gutes Drittel des Haushaltsvolumens aus. Die anderen Einnahmen stammen vor allem aus Miet- und Pachteinnahmen sowie aus öffentlichen und kirchlichen Fördermitteln. Nicht außer Acht lassen darf man auch das Gemeindekirchgeld, um dass wir die Gemeindemitglieder jedes Jahr bitten. Da es ohne Umweg über die Landeskirche direkt und in vollem Umfang der Gemeinde zugute kommt, spielt es eine große Rolle im Gemeindealltag.
Der größte Ausgabeposten sind die Personalkosten für die hauptamtlichen Mitarbeiter:innen. Dazu gehören die Pfarrer:in, die Kirchenmusiker:in, unser Diakon, die Mitarbeiterinnen im sozialdiakonischen Bereich, die Mitarbeiter:innen in der Verwaltung, die Mitarbeiter:innen in unseren Projekten wie dem Café Pi8 oder dem Rikschaprojekt sowie die Hausmeister. Nicht über den Gemeindehaushalt laufen die Personalkosten der Kitas Arche Noah und Regenbogen, die beim Kirchenkreis Spandau angestellt sind.
Ein weiterer großer Ausgabenposten ist die Unterhaltung unserer Gebäude. Die Gemeinde hat das Gemeinwesenzentrum in der Obstallee nebst Kita und Ärztehaus, das Gemeindehaus im Pillnitzer Weg 8, das Zuversichtsensemble am Brunsbütteler Damm sowie die Dorfkirche mit ihren Nebengebäuden. Außerdem gibt es noch das Waldhaus am Döberitzer Weg 60. Für diese Gebäude fallen Betriebskosten an, Instandhaltungskosten sowie Finanzierungskosten für Investitionen, die getätigt wurden. Für die Gebäude müssen auch Rücklagen in Höhe der Abschreibungen gebildet werden, damit wir sie dauerhaft erhalten können.
Schließlich fallen noch Sachkosten an, die wie in jeder Organisation finanziert werden müssen. Das beginnt bei typischen Ausgaben wie denen für EDV oder Papier, umfasst Mittel für die schönen Dinge des Lebens wie Kaffee oder Noten und endet bei einer Kirchengemeinde bei den Utensilien für die Gottesdienste wie Bibeln, Kerzen oder Wein.
Wir bemühen uns, die Mittel der Gemeinde wirtschaftlich und sachgerecht zu verwenden. Dazu müssen wir angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen aber auch Stellen streichen. Eine Gemeinde mit 7.500 Mitgliedern braucht nicht mehr so viel Personal wie eine mit 10.000 Mitgliedern. Dies gilt auch für die Zahl der Pfarrer:innen, der Mitarbeiter:innen im Bereich Soziales und Senioren und bei der Kinder- und Jugendarbeit. Wir müssen ebenfalls unsere räumlichen Kapazitäten reduzieren, weshalb wir Räume vermieten oder Gebäude gleich ganz neu planen wie das Begegnungszentrum Zuversicht. Wir bemühen uns wo möglich um öffentliche Mittel und erweitern unsere Möglichkeiten durch Kooperationen mit anderen kirchlichen und nicht-kirchlichen Trägern wie dem Kirchenkreis oder dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord.
All diese Maßnahmen sollen die Gemeinde in die Lage versetzen, auch mit weniger Mitgliedern und Ressourcen ihrem Auftrag weiter gerecht zu werden, das Evangelium zu leben und zu verkünden. Wenn Sie bei dieser Herausforderung mithelfen wollen: Im November wird ein neuer Gemeindekirchenrat gewählt und wir suchen noch nach Kandidatinnen und Kandidaten.
Stefan Pfeiffer